Am Sonntag herrschte Ausnahmezustand im Fuchsbau.
Meterhohe Berge Tüll. Eine chaosartige Landschaft aus Rosa und Pastell. Ungebügelte Stoffmassen soweit das Auge reicht.
Bei mir im Schlafzimmer sah es fast so aus wie damals, als meine Mama mit ausgestrecktem Arm einmal durch mein Kinderzimmer gefegt ist und all der liebevoll geordneten Unordnung den Gar ausgemacht hat, indem sie alles mit einem Wisch auf dem Boden befördert hat. Und ich saß dann bockig mit verheulten Augen und roter Nase auf meinem Chaosberg und habe der ganzen Welt – und insbesondere meiner Mutter – vehement Stein und Bein geschworen, niemals auch nur ein einziges Teil wieder aufzuräumen. Und zwar nicht bis in alle Ewigkeit. (Zumindest nicht innerhalb der nächsten 3 Stunden Ewigkeit.)
Wie kam es also, dass ähnliche Kriegszustände 18 Jahre später wieder ausgebrochen sind? Diesmal ist ausnahmsweise nicht meine Mama schuld, sondern Kleiderkreisel. Die haben nämlich kürzlich zur #schrankshow aufgerufen. Die Mission lautet: „Wie hält man am Besten Ordnung im Kleiderschrank und wie managed man den Saisonwechsel am Geschicktesten.“
Nachdem ich mich in etwa 2,5 Sekunden gebauchpinselt gefühlt habe, kam mir dann doch recht schnell die Erkenntnis, dass man, wenn man über Ordnung im Kleiderschrank sinnvoll referieren möchte, auch über eine solche verfügen muss. Während ich also schon meine Antwort abtippte und dankend ablehnen wollte, überlegte ich doch nochmal einen Moment. Man könnte das ja mal nutzen. Man könnte ja mal wieder aufräumen. Und es der Welt zeigen. Sieh her Welt, ich kann das wohl! (Ich hoffe inständig, meine Mama liest meinen Blog auch noch.)
Das, was ihr im Folgenden sehen werdet, umfasst in etwa die komplette Gefühlssparte von totaler Panik, zu absoluter Resignation, über hysterische Lachanfälle, zu grenzenloser Euphorie. Ach ja. Und stolz wie Oskar natürlich. Naja, aber seht selbst. Finde, ich hab‘ noch die Kurve gekriegt. Fast hätte ich das Blogger Dasein schon an den Nagel gehängt. Stattdessen habe ich also mein liebstes Prinzessinnenröckchen angezogen, die Musik so weit aufgedreht, dass die Ohren garantiert mit Spätfolgen rechnen müssen und habe mich ans Werk gemacht.
Das Problem war diesmal eindeutig: Beim Lernen fängt man das Aufräumen an. Aber was benutzt man als Ablenkmanöver, wenn man aufräumen soll? (Lernen war jetzt keine Option)
Wenn ich das Chaos nicht sehe, sieht es mich vielleicht auch nicht.
Es gibt diesen ganz bestimmten Knackpunkt im Leben. Das ist exakt der, wenn man die halbe Chipstüte gegessen hat und feststellt, dass es nun auf die andere Hälfte auch nicht mehr ankommt.
Das in etwa ist mit meinem Kleiderschrank passiert. Es sah nicht immer so aus. Ehrlich.
Kindlich kreativ wie ich bin, finde ich doch überraschenderweise immer wieder etwas, mit dem ich mich ablenken kann. Zum Beispiel Tüllrock-Hochwurf.
Gefühlsstand: Absolute Resignation. Und ein Hauch Verzweiflung.
Übrigens habe ich festgestellt – je nach Winkel wirkt Unordnung gar nicht mehr unordentlich, sondern fast lässig cool.
Und nein, ich finde es nicht kindisch, sich unter Klamotten zu verstecken.
Altbekanntes Phänomen: Beim Ausmisten stößt man urplötzlich auf Dinge, die man in den letzten 3 Jahren exakt null mal getragen hat – ohne die man aber plötzlich nicht mehr leben kann.
Eine russische Fellmütze. Wie konnte ich nur ohne bisher?
Gefühlsstand: Eigentlich hab‘ ich jetzt keine Lust mehr!
Garantiert erbsenfreie Schlafzone so ein Tüllrockbett.
Mit ein klein wenig Feingefühl könnte man durchaus gewisse Lieblingsfarben erkennen.
Vorher – Nachher
Einmal Herbst zum Mitnehmen, bitte.
…ich sag ja: Stolz wie Oskar.
(obwohl ich gerade offen gestanden überlege, ob man das nun beispielshaft nennen darf oder nicht)
Aufräumoutfit
// Rock – Chicwish // Strickpullover -H&M (alt) // Schmuck – vintage //
Fotos
// Foxes&Fairies //
Aktion
// #schrankshow von Kleiderkreisel //
hach, ich musste gerade wieder herzlich lachen beim Anblick deiner Fotos und Text-Schnippsel 😀 Solche Beiträge machen dich einfach so sympathisch 🙂
Du hast wirklich ganz tolle Teile im Schrank *_* So viele schöne Pullis, die sehen alle ganz flauschig aus 🙂
Liebst,
Aileen <3
Die sind auch sehr flauschig. 😀
Achja, wer kennt es nicht. Das Aufräum-Monster und seine Fallen. Ich finde, dass du sehr gut beschrieben hast, wie es den meisten mit dem Aufräumen geht. Traurig ist nur, obwohl man stolz wie Oskar am Ende ist, so hält dann doch nicht allzu lange an. Auf jedenFall hast du da eine Menge an Sachen. So viele könnte ích gar nicht haben. Das wäre mir einfach zuuuu viel. ^^
Einen kleinen Kritikpunkt allgemein, der aber nicht böse gemeint ist:
Ich würde es schöner finden, wenn du dich auf weniger Bilder beschränken würdest. Ich finde deine Fotografien sehr schön, keine Frage. Doch würde ich viele deiner, vor allem nachdenklicheren, Texte mit weniger Bildern besser finden. So wirkt es gerne als würdest du wirklich ALLE Bilder die du dafür geschossen hast hochladen und deine tollen Texte gehen unter. Wie heißt es so schön: Weniger ist oftmals mehr. 🙂
Liebe Grüße
Franzi
PS: Freue mich schon auf den nächsten Post. 😉
Naja, es sammelt sich einfach einiges an im Laufe der Jahre. Und da ich wenig wegschmeiße, kommt dann schon gut was zusammen. 😉
Ich verstehe deinen Punkt, aber das ist wirklich schwer. Der eine findet genau das gut, was du gerade kritisierst, der andere sieht es wieder ganz anders. Es ist schwer, wirklich allen gerecht zu werden! 🙂
Das ist natürlich verständlich. Letztendlich sollst du ja dir treu bleiben. 🙂
Ich geb mir auf jeden Fall Mühe, eine gute Balance hinzubekommen! 🙂
Ich würde gern vorbeikommen und in deinen Schrank schauen!!
Ohman! Du hast ja so tolle Farben im Schrank <3
Dankeschön! 🙂
Es geht sicher vielen so wie dir. Aber nach dem Frühjahrsputz im Kleiderschrank darf man auch stolz sein 🙂
Ich hasse das…Jetzt steht auch noch der Umzug bevor, da lass ich einfach alles so unberührt wie es ist…Chaoszustand pur!! Ich handle momentan ganz nach dem Motto- wenn die Tür noch zugeht, dann ist alles halb so wild, Schaut ja eh keiner rein außer meiner Wenigkeit…
Aber wie du beschrieben hast- irgendwann kommt der Moment. Dann fange ich ganz euphorisch an und bin völlig begeistert am Aufräumen. Das kann dann ein paar Minuten schon ganz anders aussehen…Ich hoffe mich überfällt die Euphorie bald 🙂
Same here. So hab ich das auch gehalten. Ich hätte das auch sicherlich noch einige Zeit durchgezogen, hätte ich nicht bei Kleiderkreisel zugesagt. 😀
Saisonwechsel gibts bei mir nicht. 😀 Ich kombiniere alles irgendwie in jeden Jahreszeiten, es gibt nur ganz wenige Winter-only Teile, zum Beispiel einen Mantel.
Wobei ’ne Ausmistaktion bei mir eigentlich schon mal wieder fällig wäre.. och nöö…
Liebe Grüße,
Diana von STILGETREU
Das ist sehr clever. Halte ich auch vermehrt so. Außer halt bei den Strickpullovern, die werden schon sorgfältig weggepackt – schon allein aus Platzgründen. 😀
Ich glaube, mir ist gerade gestern aufgefallen, dass es ein Weile nichts Fuchsiges gab, da muss doch bald was kommen, und da ist es auch schon wieder; ein bisschen Schmunzeln, während man eigentlich seine 5-minute-presentation machen soll. Teilweise weil ich meiner Mama jetzt gerne zeigen würde, dass ich wirklich vergleichsweise wenig zum Anziehen habe und wegen der Einblicke ins Tüll-Paradies.
Wenn man mal mit herum- oder aufräumen anfängt, finden sich immer Dinge, die viel spannender sind, ob das jetzt ein halbgeflochtenes Armband ist oder ein Kleiderhaufen ist. Das stelle ich mir irgendwie auch nett vor, sich verkriechen ist eine fabelhafte Sache. Und die ganze Kleiderschrankgeschichte sowieso, dass erinnert mich zwar schmerzlich an meine Duschstange im Bad (wer braucht schon eine zweite Dusche? Da kann man doch mal ein, zwei, drei Kleider und noch zehn Sachen drüber hängen) aber vielleicht sollte ich es mal probieren. Wer weiß, vielleicht finde ich dann endlich den Rock wieder, den ich letztens gesucht habe…
Und wer weiß, wenn ich ich jetzt noch viel mehr schreibe, vielleicht vergesse ich dann meine Englisch-Hausaufgabe. Das wäre fast verlockend.
Alles Liebe,
Mara ♥
Ja, es war etwas hektisch die letzte Zeit – hab schon ein ganz schlechtes Gewissen gehabt.
Ach, sooo viel ist es auch wieder nicht. Aber im Laufe der Jahre sammelt sich doch so bissi was an – vor allem, wenn man so selten was ausmistet. Bzw. trage ich einfach vieles sehr sehr lange.
Ach du süße Maus, auch, wenn du natürlich deine Englisch Hausaufgabe auf jeden Fall erledigen sollst, freu ich mich, wenn ich dich mal kurz ablenken konnte! 😉
Ein sehr symphatischer Eintrag 🙂 Ich versinke auch nur allzu oft im Chaos und finde beim Aufräumen immer wieder Kleinigkeiten die mich ablenken… Letzten Endes schafft man es doch… irgendwie 😀
Ja, wenn man erstmal knietief im Klamottenwust steht, gibt es eh kein zurück mehr! 😉 Dann muss man das auch zu Ende bringen.
Sehr schön!
Ich bräuchte auch mal die Zeit alles richtig zu ordnen und zu sortieren!
Zeit braucht man allerdings. 😀
Ohje ohje, das kommt auch bald auf mich zu. Mein Zimmer wird renoviert und das wäre ja nun wirklich DIE Gelegenheit den Kleiderschrank auszumisten und aufzuräumen. Uff, anfangs bin ich immer noch motiviert, aber sobald die Klamotten den ganzen Fußboden ausfüllen, habe ich nicht mehr so viel zu lachen. Naja, wer weiß.. vielleicht lerne ich dann doch lieber erst? 😀
Hahahhaa – das ist dann schon traurig, wenn einen das Lernen plötzlich gar nicht so unattraktiv erscheint. 😀
Los, tu es, raff dich auf. Es ist befreiend. 😉
Okay, jetzt habe ich ein extrem schlechtes Gewissen, wenn ich meinen Kleiderschrank so anschaue … Ich muss dringend etwas tun!
Es grüßt,
http://invisibleirishprincess.blogspot.de/
Sehr gut so. 😀 😛
Top gemacht, kleines Füchschen!! 😀
Die Bilder sind wieder mal toll – dieses pastellige, tüllige, prinzessinnenhafte…hachz 😀
Und über die ersten Sätze musste ich soo lachen – das kenne ich auch noch! Eltern halt! 😀
Wie wäre es mal mit so einer winzig kleinen Roomtour? 😉 Ich finde dein Zimmer soo schön! <3
Liebst, Anne
Danke für die Blümchen liebe Anne.
Ich werd’s mal auf die Post-to-Do-Liste setzen. 🙂
Wie göttlich!
Ich hatte solchen Spaß deinen Beitrag zu lesen 😀
Bei mir sieht es auch nicht mehr so toll aus und auch wenn ich einmal im halben Jahr aufräume, schaut es nach einem Monat wieder so aus wie vorher. Jetzt ziehe ich in meine erste eigene Wohnung und versuche da die Ordnung beizubehalten! Meistens gelingt mir das auch ganz gut, wenn es ein Regal ist, wo man draufschaut. Aber wenn der Schrank erst einmal zu ist, sieht den Inhalt ja keiner!! Das ist dann mein Problem 😀
Liebe Grüße,
Vita
Ach das freut mich. Dafür war er da. 😀
In der eigenen Wohnung wird man ja manchmal etwas „pingeliger“, weil es dann doch das eigene Reich ist. Aber ich sage mit Absicht nur „oft“. 😉
Was ein schöner Post und deine Bilder sind so schön. Ich kenne dieses Kleiderschrank Chaos nur zu gut! Sag mal mit welchem Programm bearbeitest du deine Bilder? zB diesen Kreis mit Schrift drin?
Es wäre schön, wenn du mal ein kleines Tutorial machst.
Vielen Dank, Isabelle!
Ich arbeite mit Photoshop CS6. Allerdings habe ich so Kreis und Schriftspielereien schon genau so mit Power Point gebastelt! 🙂
Toller Post, der passt gerade absolut zu meiner momentanen Lebenslage…
Ich habe das selbe letzte Woche getan, nur blöd das mein toller Ikea Schrank das irgendwie nicht ausgehalten hat (oder lags daran das ich die Schrauben nicht genug festgezogen habe?!) und mir die gesamte Ladung – sortiert und zusammengelegt versteht sich! – entgegen geflogen kam.
Ah übrigens finde ich die Mischung aus Bild und Text ganz hervorragend, ich habe mich gerade köstlich amüsiert, danke!
Ganz liebe Grüsse aus der Schweiz und mach bitte weiter so=)
Hahahahaha. Ich habe eine sehr lebhafte Phantasie und deshalb gleich ein fabelhaftes Bild vor Augen. 😀
Ich zieh die Schrauben auch nie fest genug – das könnte also durchaus der Grund sein. 😀
Ich geb mir Mühe! :-*
Haha ja genau so hats ausgsehen… naja etwa wie du in dem Kleider Berg (ich war drunter;))
Die gehen ja aber auch voll schwer zum anziehen:p
:-*
Ich wollte vor ein paar Tagen schon kommentieren, das ging aber nicht.
Dann jetzt:
Du bist so süß! Ich liebe diesen Post.
Außerdem liebe ich deinen Kleiderschrank, ich würde mich gern mal in deiner Garderobe umsehen.
Da scheinen so viele tolle Farben drin zu sein <3
Liebste Grüße
Ruth
Hehe, dankeschön.
Ja, Farben habe ich definitiv in meinem Kleiderschrank. Sehr viele. 🙂
Hach, das erinnert mich an den Berg Wäsche, der nebenan im Schlafzimmer beginnt, ein neues Mordor aufzubauen. Und ich würde darauf wetten, dass kleine Motivations-stehlende-Orks ihre Heimat eisern verteidigen.. oder so ._. Dabei ist es eigentlich immer toll, wenn man dann wirklich mal wieder Ordnung geschafft hat. Ich glaube, ich muss mal wieder zu Ikea um durch ein bisschen was ershopptes wieder neue Motivation zu bekommen 😀
Hahahaha. Danke an diese göttliche Beschreibung. Nicht nur wegen meiner hohen Herr der Ringe Affinität hattest du mich deswegen sofort! 😀
Ich bin stolz auf dich! 😀
Und du hast so tolle Kleidung, jedenfalls was man so sehen kann 🙂
Hey ich habe da mal eine frage .. ich suche schon seid langem eine Komode und wollte wissen wo du deine weisse Komoder hast ? 🙂
Lg Lisa
Ganz schlicht wie die halbe Welt: IKEA! 😉
Das hast du dann doch ganz ganz fein gemacht!
Danke! :-*
Oh wow, das ist viel Kleidung. Viel schöne Kleidung – und ein Riesenchaos, das du echt beeindruckend beseitigt hast. Und auch all deine anderen Posts, die ich versäumt habe… Wundervoll. Ich mag deinen Stil so gerne – die Texte, die Bilder, deine Outfits – einfach alles. Du schreibst wirkliche einen der besten Blogs im World Wide Web ♥
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag wünsche ich dir noch,
Casey
Oh wow. Was für ein großes großes Kompliment. Da fehlen selbst mir mal die Worte, Casey.
Mega süßes posting !!! ♥
DANKE 😀